
Literatur am Sonntag: Thomas Arzt – “Unbehagen”

Ein diffuses Unbehagen ist es, das den Lehrer Lorenz Urbach mehr und mehr befällt, eine politische Unzufriedenheit, eine Überforderung, ein Überdruss. Plötzlich bricht eine ungekannte Aggression aus ihm heraus, er gerät in eine Schlägerei und verliert den Boden unter den Füßen. Als Berichte über ein blutrünstiges Tier auftauchen, das in den Alpen sein Unwesen zu treiben scheint, werden in Lorenz alte Erinnerungen wach.
Die Medien spekulieren – ist es ein Wolf? Oder vielleicht doch ein Mensch? – und Lorenz denkt an seine Jugendfreundin Theresa, die Außenseiterin, die Aussteigerin, die immer schon Gewaltbereite … Er bricht zu einer einsamen Wanderung in die Berge auf, setzt sich den Naturgewalten aus – auf der Suche nach dem „Ungeheuer“ da draußen und dem Ursprung der Gewalt in sich.
(Text: Residenz Verlag)
THOMAS ARZT, geboren 1983 in Schlierbach, Oberösterreich. Studierte Drehbuch in München und Theaterwissenschaft in Wien. Jobbte als Sozialarbeiter und Sprachlehrer. Schrieb erste szenische Texte für und mit Kindern und Jugendlichen. Entwarf 2008 sein erstes Theaterstück «Grillenparz» am Schauspielhaus Wien. 2011 wurde das viel beachtete Debüt dort uraufgeführt. Seither entstanden zahlreiche Texte für Theater im deutschsprachigen Raum, sowie Romane, Hörspiele und Essays. Für seine Arbeiten wurde er mehrfach ausgezeichnet. Zuletzt erschien der Roman «Das Unbehagen» (Residenz Verlag, 2025). Thomas Arzt lebt mit seiner Familie in Wien.
